Feedback

Geben Sie uns ein Feedback zur Webseite. Wir freuen uns über eine Rückmeldung!

Kontakt

Download Patienten

Fragebogen

Fragebogen (DHI)

Questionnaire (DHI francais)

Questionario (DHI italiano)

Fragebogen zum PPPD

Schwindeltagebuch (Klinikum München)

Blutdruck-Kontrollblatt

Allgemeine Infoblätter

Infoblatt Ursachen und Krankheitsbilder von Schwindel

Infoblatt Therapieansätze

Übungsprogramme

Cawthorne Cooksey-Übungsprogramm (für Innenohr)

Cawthorne and Cooksey programme d’exercices

Anleitung Trampolintraining

Texttafel 1

Zahlentabelle 1

Zahlentabelle 2

Vorlage für Training mit Laserpointer (Kopfposition mit geschlossenen Augen wiedererkennen)

Infoblätter / Merkblätter

Infoblatt unilaterales vestibuläres Defizit

Fiche d’information Déficit vestibulaire unilatéral

Merkblatt Morbus Menière

Die Hilfekarte für Morbus Menière

Diagnostik mit Handy im akuten Anfall

Merkblatt Perilymphfistel

Merkblatt Vestibuläre Migräne

Infoblatt Benommenheitsschwindel

Scheda informativa vertigini costanti-croniche

Anleitung Trampolintraining

Ablenkungsstrategien

Merkblatt Behandlung von Höhenschwindel

Infoblatt Massnahmen bei Schwindel durch Stress / Aufregung

Merkblatt Behandlung Schwindel an bestimmten Orten

Merkblatt zur richtigen Verwendung von Gleitsichtbrillen

Ursachen (Krankheitsbilder) von Schwindel

INFORMATIONEN FÜR PATIENTEN
Stand: August 2023

Infoblatt Ursachen und Krankheitsbilder von Schwindel

Verschiedene Erkrankungen können zu Gleichgewichtsstörungen und Schwindel führen. Hier werden die häufigsten Krankheiten und Ursachen beschrieben. Diese ist nicht abschliessend und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Übersicht finden Sie hier:

Peripher vestibuläre Ursache (Innenohr und Nerv)

Zentraler Schwindel (Zentralnervensystem, Gehirn)

Persistierender haltungsabhängiger Benommenheitsschwinde (Persistent Postural-Perceptual Dizziness PPPD, funktioneller oder somatoformer Schwindel, phobischer Schwankschwindel)

Andere Schwindelformen

PERIPHER VESTIBULÄRE KRANKHEITEN (INNENOHR UND GLEICHGEWICHTSNERV)

Diese Erkrankungen betreffen das Innenohr und/oder den Gleichgewichtsnerv (N. vestibularis).

Gutartiger Lagerungsschwindel (Benigner Paroxysmaler Lagerungsschwindel BPLS)

Symptome:    
Beim Abliegen, Aufsitzen, Drehen im Bett oder bei grossen Kopfbewegungen nach oben und unten tritt ein Drehschwindel auf. Der Drehschwindel tritt mit 2-4 Sekunden (in seltenen Fällen bis zu 30 Sekunden) Verspätung nach der Bewegung auf und dauert mehrere Sekunden. Das Gehör ist nicht betroffen.

Ursache:      
Im Innenohr befinden sich drei Bogengänge, welche die Bewegungen des Kopfes melden. In einem anderen Teil des Innenohrs, dem Otholithenorgan, sind Steinchen (Otolithen) festgemacht. Diese Steinchen können sich lösen und in einen Bogengang geraten. Dort verursachen sie Störungen des Gleichgewichtsorgans und lösen den Schwindel aus.

Therapie:       
Mit einem einfachen Lagerungsmanöver (Epley-, Semont-, Gufoni- oder Barbecue-Manöver) werden die Steinchen wieder aus dem Bogengang entfernt.
> Lagerungsmanöver für LINKEN hinteren Bogengang
> Lagerungsmanöver für RECHTEN hinteren Bogengang
> Lagerungsmanöver für LINKEN horizontalen Bogengang
> Lagerungsmanöver für RECHTEN horizontalen Bogengang

Neuritis vestibularis (periphere Vestibulopathie, Vestibularisausfall)

Symptome:    
Heftiger Drehschwindel mit Gleichgewichtsstörungen und Gangunsicherheit, Übelkeit und Erbrechen treten plötzlich auf. Kopfbewegungen verstärken den Schwindel. Das Gehör ist nicht betroffen.

Ursachen:      
Als Ursache für einen akuten Ausfall des Gleichgewichtsorgans wird eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs angenommen. Hierdurch kommt es zu einer Schädigung des Gleichgewichtsorgans.

Therapie:    
Bestätigt sich die Diagnose, kann unmittelbar nach der Erkrankung  Cortison verabreicht werden, damit die Schwellung abklingt.
Die Symptome klingen in der Regel im Laufe der nächsten Tage und Wochen ab, wenn sich die Person im Alltag normal bewegt. Dies nennt man zentrale Kompensation (Ausgleich durch das Gehirn). Übungen zur vestibulären Rehabilitation (z.B. mit dem Cawthorne & Cooksey-Übungsprogramm) unterstützen die zentrale Kompensation. Die Unterfunktion des Organs erholt sich wieder oder bleibt bestehen. Sollte die Organfunktion nicht wieder einsetzen, führt die zentrale Kompensation in der Regel zur Beschwerdefreiheit.

Merkblatt Neuritis vestibularis

Morbus Menière

Symptome: 
In wiederkehrenden Anfällen treten heftiger Drehschwindel mit Gleichgewichtsproblemen sowie Ohrsymptomen wie Hörminderung, Tinnitus oder und Ohrdruck auf. Diese können 20 Minuten bis Stunden andauern.

Ursachen:  
Auch wenn die genauen Ursachen noch nicht bekannt sind, weisen alle Menière Patienten einen Überdruck der Innenohrflüssigkeit auf, der das gut ausgeklügelte System durcheinanderbringen kann. Die Ursache davon ist noch unklar. Die Häufigkeit der Attacken ist sehr unterschiedlich.

Therapie:  
Durch schwindeldämpfende Medikamente können die Beschwerden im akuten Anfall gelindert werden.
Ziel der Physiotherapie ist die Behandlung der Auswirkungen der Erkrankung. Bewegt sich die betroffene Person möglichst wie vorher und/oder macht Übungen (z.B. mit dem Cawthorne & Cooksey-Übungsprogramm), erholt sich der Schwindel durch die zentrale Kompensation (Ausgleich durch das Gehirn).

Merkblatt Morbus Menière

Die Hilfekarte für Morbus Menière

Diagnostik mit Handy im akuten Anfall

Vestibuläre Physiotherapie bei Morbus Menière

Beidseitige Vestibulopathie

Symptome:    
Durch eine dauerhafte beidseitige Schädigung der Gleichgewichtsorgane entsteht ein chronischer, bewegungsabhängiger Schwindel, Schwanken und Gangunsicherheit. Es können auch Drehschwindelepisoden oder Einschränkungen des Gehörs auftreten. Diese Probleme können im Dunkeln oder bei Einschränkungen des Spürsinns der Füsse zunehmen. In Ruhe sind die Betroffenen meist beschwerdefrei.

Ursachen:      
Bekannte Ursachen sind ein beidseitiger Morbus Menière, bestimmte Medikamente (Aminiglykoside), Autoimmunerkrankungen u.a. Sofern eine Ursache bekannt ist, sollte diese behandelt werden. In einigen Fällen kann zusätzlich eine Erkrankung des Kleinhirns und der peripheren Nerven vorkommen (CANVAS), womit zusätzlich eine Koordinationsstörung (Ataxie) und Gangunsicherheit entsteht.

Therapie:    
Als Therapie wird ein Gleichgewichtstraining sowie Förderung des Spürsinns der Füsse und Beine empfohlen. Bei Bedarf okulomotorisches Training und vestibuläre Stimulation.

Vestibularisparoxysmie

Symptome:   
Die Sekunden dauernden Drehschwindelattacken können mehrmals täglich auftreten, häufig bei bestimmten Kopfbewegungen oder in bestimmten Kopfpositionen. Es können auch Ohrgeräusche oder Hörminderung auftreten.

Ursachen:      
Ausgelöst wird dieser Schwindel durch einen fehlerhaften Kontakt eines Blutgefässes mit dem Innenohrnerv (N. vestibularis).

Therapie:      
Als Therapie kann ein Medikament (Carbamazepin) helfen. In manchen Fällen wird auch eine Operation empfohlen.

Perilymphfistel

Symptome:  
Kurz anhaltende wiederkehrende Attacken mit Dreh- oder Schwankschwindel und Tinnitus treten bei Druckerhöhung im Kopf (z.B. Husten, Niesen, Pressen, Vornüberbeugen, schwere Lasten heben) auf. Gleichzeitig kann ein Schwanken, Fallneigung, Sehstörungen oder Hörminderung auftreten. Auch Lärm oder bestimmte Töne und Frequenzen können Schwindel und Tinnitus auslösen.

Ursachen:      
Grund ist eine fehlerhafte Abdichtung des häutigen Labyrinths (Kontakt der Innenohrhaut mit dem umliegenden Gewebe). Dies entsteht spontan oder durch eine Krankheit (M. Menière), ein Kopftrauma oder massive Druckschwankungen durch Husten, Pressen, Niesen, Heben oder einen Tauchunfall.

Therapie:      
Medikamentös wird erst mit Betahistin behandelt. Ist der Leidensdruck hoch, kann das Innenohr mit einer Injektion von Cortison behandelt werden. Bei einer offenen Stelle am Knochenkanal heilt eine Operation diese Krankheit.

Die Betroffenen müssen lernen, einen zu starken Druckanstieg im Kopf bei Alltagsaktivitäten zu vermeiden oder bei starkem Lärm einen Gehörschutz zu verwenden.

Merkblatt Perilymphfistel

Akustikusneurinom

Symptome:    
Anfangs entsteht eine Hörminderung, später Schwindel und Gangunsicherheit. Später können Koordinationsstörungen oder eine Gesichtslähmung (Fazialisparese) auftreten.

Ursachen:   
Grund ist ein gutartiger, langsam wachsender Tumor des vestibulären Anteils des Innenohrnervs (N. vestibulocochlearis)). Durch das Wachstum kann er später umliegendes Hirngewebe verdrängen.

Therapie: 
Diese Patienten werden engmaschig kontrolliert. Zeigt der Tumor keinerlei Wachstum und treten keine neuen Beschwerden auf, wird er belassen. Bei einem Wachstum muss der Tumor durch eine Operation entfernt werden. Dabei kann es zu einem Verlust des Gleichgewichtssinnes und Gehörs oder einer Gesichtslähmung der gleichen Seite führen.

ZENTRALER SCHWINDEL

Ein zentraler Schwindel entsteht durch eine Erkrankung oder Schädigung des Zentralnervensystems.

Zentralvestibulärer Schwindel

Symptome:    
Ein Schwankschwindel tritt v.a. im Stehen und Gehen auf, manchmal auch Drehschwindel bei Drehungen oder Lagewechsel. Dieser ist meist weniger intensiv als ein Schwindel durch eine Innenohrerkrankung.

Ursachen:     
Grund ist eine Schädigung oder Verletzung eines Hirnareals, das für Gleichgewicht, das Innenohr, die Augenbewegungen oder die Raumorientierung zuständig ist. Diese Schädigungen werden durch einen Schlaganfall, eine Multiple Sklerose, ein Schädel-Hirn-Trauma, degenerative Erkrankungen oder andere verursacht.

Therapie:    
Falls möglich wird die Ursache behandelt oder es werden Medikamente eingesetzt.
In der Physiotherapie wird je nach Befund gezielte Therapie eingesetzt (siehe Therapieansätze).

Vestibuläre Migräne

Symptome: 
Schwindelattacken mit Stand- und Gangunsicherheit, Übelkeit, Erbrechen, Ruhebedürftigkeit sowie eine Licht- und Lärmempfindlichkeit treten plötzlich und unabhängig von bestimmten Bewegungen auf. Es können gleichzeitig oder kurze Zeit danach Kopfschmerzen meist im Hinterkopf auftreten. Wie bei einer klassischen Migräne klingt die Attacke innerhalb von Stunden wieder ab. In den attackenfreien Phasen sind die Betroffenen beschwerdefrei.

Ursachen:      
Als Ursache wird eine Funktionsstörung des Gehirns vermutet, welche mit den Blutgefässen und Botenstoffen in Zusammenhang steht und einen genetischen (vererbten) Anteil haben kann.

Therapie:      
Die Behandlung ist weitgehend ähnlich wie bei einer klassischen Migräne. Bei einer Attacke werden bei Bedarf Medikamente gegen Übelkeit, Schwindel oder Schmerzen genommen. Auslösende Faktoren (z.B. bestimmte Nahrungsmittel)  werden ausgeschaltet sowie auf regelmässige körperliche Betätigung und genügend Schlaf geachtet. Zur Prophylaxe existieren verschiedene Medikamente.

Merkblatt Vestibuläre Migräne

PERSISTIERENDER HALTUNGSABHÄNGIGER BENOMMENHEITSSCHWINDEL (Persistent Postural-Perceptual Dizziness (PPPD), funktioneller oder somatoformer Schwindel, phobischer Schwankschwindel)

Symptome: 
Im Stehen und Gehen tritt ein attackenartiger Schwankschwindel auf. Dieser wird in bestimmten Situationen wie z.B. in Einkaufszentren oder Läden, in Menschenmengen, auf grossen Plätzen, in Aufzügen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln verstärkt oder ausgelöst. Solche Situationen werden von den Betroffenen zunehmend gemieden. Eine Besserung wird durch intensive körperliche Aktivitäten (Sport) oder geringe Mengen Alkohol beobachtet.

Ursachen:     
Als Ursache wird eine ungenügende Rückanpassung nach einer Erkrankung und eine Funktionsstörung der zentralen Netzwerke angenommen. Ein PPPD entsteht häufig nach einer peripher oder zentral vestibulären Störung, nach Gehirnerschütterungen oder Schleudertrauma u.a..

Therapie:       
Ziel der Therapie ist es, jegliche Vermeidung zu unterlassen und allfällig gefundene Funktionsstörungen zu behandeln.

Infoblatt Benommenheitsschwindel

ANDERE SCHWINDELFORMEN

Zervikogener Schwindel (Halswirbelsäule)

Obwohl der zervikogene Schwindel umstritten ist, kann dieser in der Praxis nachgewiesen und behandelt werden. Entscheidend ist, dass andere Ursachen geklärt werden und der Schwindel eindeutig nachgewiesen oder reduziert werden kann.

Symptome:    
Sowohl Dreh- als auch Schwankschwindel, Benommenheit und Übelkeit können vorkommen. Der Schwindel kann bei Lagewechsel (Abliegen, Aufsitzen), bei Kopfbewegungen (z.B. nach oben oder unten schauen) oder bei Alltagsaktivitäten wie beim Bücken auftreten.

Ursachen:      
Es werden mindestens 2 Ursachen unterschieden
A. Eine Überbeweglichkeit einzelner Wirbelabschnitte
B. Muskelverspannungen oder Gelenksblockierungen/-irritationen

Therapie:       
Je nach Ursache ist die Behandlung unterschiedlich:
A. Muskuläre Stabilisation der überbeweglichen und Mobilisation der steifen  Abschnitte
B. Muskel- oder Gelenksbehandlung
Nach einer Innenohrerkrankung kann sich der Nacken steif und verspannt anfühlen. Ursache ist nicht der Nacken, sondern das Vermeiden von Kopfbewegungen.

Internistischer Schwindel (Herz-Kreislauf)

Symptome:
Beim Aufstehen morgens, nach längerer Liegezeit, nach längerem Sitzen oder beim Aufrichten nach dem Bücken kann Schwindel mit Schwarzwerden, Beinschwäche oder vegetativen Symptomen auftreten.

Ursachen:   
Grund ist eine ungenügende Anpassung des Blutdruckes oder ein allgemein tiefer Blutdruck. Auch zu hoher Blutdruck, schwankender Blutdruck oder Herzrhythmusstörungen können Schwindel auslösen. Um den Zusammenhang nachzuweisen, kann der Blutdruck in Situationen mit und ohne Schwindel gemessen und in einem Blutdruck-Kontrollblatt eingetragen werden.

Therapie:     
Durch eine Verhaltensänderung beispielsweise Gymnastik vor dem Aufstehen, langsames Aufstehen und genügende Trinkmenge u.a. kann häufig eine Verbesserung erreicht werden. Allenfalls können Medikamente angepasst werden.

Durch Medikamente ausgelöster Schwindel

Verschiedene Medikamente können Schwindel verursachen. Besonders Medikamente, die im zentralen Nervensystem wirken (Antidepressiva, Sedativa, Neuroleptika etc.), können Schwindel auslösen. Blutdruckmedikamente und Medikamente für Muskelentspannung können zu einem Schwindel (z.B. beim Aufstehen) führen. Chemotherapie kann zu einer Polyneuropathie (Gefühlsstörungen der Füsse) und Gangunsicherheit führen. Allenfalls müssen Medikamente angepasst oder reduziert werden.

Multifaktorieller Schwindel

Symptome:  
Unterschiedliche Schwindelsymptome treten in unterschiedlichen Situationen auf, beispielsweise Drehschwindel bei raschen Drehungen oder Abliegen/Aufsitzen, Unsicherheit im Stehen und Gehen oder konstante Benommenheit usw.

Ursachen:      
Dabei handelt es sich um die Kombination mehrerer Ursachen oder Erkrankungen. Man spricht auch von multisensorischem Schwindel oder Altersschwindel. Besonders im Alter können mehrere sensorische Systeme (Innenohr, Spürsinn der Füsse/Beine, Augen, Augenbewegungen) und Körperfunktionen (z.B. die Blutdruckregulation) betroffen sein.

Therapie:     
Ziel ist es, die einzelnen Funktionsstörungen zu erkennen und gezielt zu behandeln. Bei Sturzgefahr wird eine multifaktorielle Sturzrisikoabklärung und ein Sturzpräventionsprogramm durchgeführt.

Motion Sickness (Bewegungskrankheit)

Symptome:    
Übelkeit, Schwindel, Unwohlsein und vegetative Symptome bis zu Erbrechen treten beim Autofahren als Beifahrer (v.a. bei kurvenreichen Strecken), beim Skifahren (v.a. im Nebel) oder auf dem Schiff auf. Das Lesen während dem Autofahren verstärkt die Symptome. Wird das Fahrzeug als Lenker selbst gesteuert, treten die Symptome viel weniger oder gar nicht auf.

Ursachen:      
Grund dafür ist eine Fehlbewertung oder ein Missverhältnis der sensorischen Informationen (visuell, vestibulär (Innenohr) und somatosensorisch (Körpergefühl)).

Therapie:       
Ziel der Untersuchung ist die Analyse und gezielte Behandlung der sensorischen Systeme durch Stimulation oder Desensibilisierung. Medikamente (z. B. Scopolamin) können die Symptome lindern.

Mal de Debarquement

Symptome:   
Die Betroffenen verspüren im Stehen und Gehen ein Schwanken wie auf einem Schiff. Im Sitzen und Liegen haben sie meist keine Symptome. Die Symptome sind vollständig weg, wenn sie sich wieder auf einem Schiff oder in einem Fahrzeug befinden. Die Symptome treten häufig nach einer längeren Schiffs-, Auto-, Zug- oder Flugreise auf.

Ursachen:      
Nach einer Schiffsreise verspürt man beim Verlassen des Schiffes auf festem Boden noch für eine kurze Zeit ein Schwanken, bis man sich an den festen Untergrund gewöhnt hat. Bei Betroffenen findet diese Rückanpassung ungenügend oder gar nicht statt. Das Schwanken bleibt bestehen. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Es wird ein gestörter Innenohr-Augen-Reflex und/oder eine Funktionsstörung des Gehirns vermutet.

Therapie:       
Als Behandlung ist bisher nur ein Optokinetisches Training mit gleichzeitiger Kopfbewegung bekannt, das bei etwa der Hälfte der Betroffenen zu einer Besserung führt.

Höhenschwindel

Symptome:    
In der Höhe (Balkon in oberen Stockwerken, auf Brücken, Türmen, Bergen etc.) haben Betroffene Schwindel und Standunsicherheit. Dies führt oft zu Angst und Vermeidung von Höhe.

Ursachen:      
Grund ist ein Datenkonflikt (fehlende visuelle Objekte in der Nähe und eine Überbewertung der visuellen Informationen).

Therapie:       
Durch ein Training mit Vorbereitung durch Körperwahrnehmung und dosierter Exposition (der Höhe aussetzen) lässt sich ein Höhenschwindel behandeln.

Merkblatt Behandlung von Höhenschwindel

 

Selbsthilfegruppen

Bitte Korrekturen und Ergänzungen melden an schwindeltherapie

SELBSTHILFEGRUPPEN SCHWEIZ

Selbsthilfe Schweiz
Laufenstrasse 12
4053 Basel
061 333 86 01
info@selbsthilfeschweiz.ch
www.selbsthilfeschweiz.ch

Selbsthilfegruppe finden:
www.selbsthilfeschweiz.ch/shch/de/selbsthilfe-gesucht/suche.html

  

MORBUS MENIERE

Aargau

Kontakt:
SelbsthilfeZentrum Aargau
Rain 6
5000 Aarau
056 203 00 20
info@selbsthilfezentrum-ag.ch

Bern/Burgdorf

Kontakt:
Selbsthilfe BE
Beratungszentrum Burgdorf
Lyssachstrasse 91
3400 Burgdorf
0848 33 99 00
info@selbsthilfe-be.ch
www.selbsthilfe-be.ch

Flyer

Bern/Thun

Kontakt:
Selbsthilfe BE
Beratungszentrum Thun
Marktgasse 17
3600 Thun
0848 33 99 00
info@selbsthilfe-be.ch

www.selbsthilfe-be.ch

St. Gallen/Appenzell

Kontakt:
Selbsthilfegruppe Morbus Menière
selbsthilfe@fzsg.ch
Tel. 071 222 22 63
www.selbsthilfe-stgallen-appenzell.ch

Zürich

Kontakt:
Selbsthilfe Zürich
Jupiterstrasse 42
8032 Zürich
Tel. 043 288 88 88
selbsthilfe@selbsthilfezuerich.ch
www.selbsthilfezuerich.ch

Anlaufstelle Morbus Menière “Mein Leben mit Morbus Menière”
Du hast eine Frage über die Erkrankung oder möchtest mehr darüber erfahren, wie ich dich unterstützen kann? Ich freue mich, von dir zu hören und helfe dir gerne weiter.
Für Kliniken und Praxen stehe ich sehr gerne beratend zur Seite!

www.anlaufstellemorbusmeniere.com
Katja Kneip
Tel. 071 960 00 60

AKUSTIKUSNEURINOM
Informationen und Forum:

Interessengemeinschaft Akustikusneurinom
Schulhausstrasse 10
6330 Baar
Tel. 041 780 51 82

SELBSTHILFEGRUPPEN DEUTSCHLAND

KIMM Kontakte und Informationen zu Morbus Menière e.V.

Örtliche Selbsthilfegruppen:
www.kimm-ev.de

Vereinigung Akustikusneurinom e.V.

Selbsthilfegruppe für Betroffene eines Akustikusneurinoms
https://www.akustikus.de

Therapieansätze – Informationen für Patienten

THERAPIEANSÄTZE – INFORMATIONEN FÜR PATIENTEN

Infoblatt in PDF

Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und die sich daraus ergebenden Behinderungen im Alltag sind häufig genannte Probleme in der Hausarzt- und Physiotherapiepraxis.

Die Physiotherapie kann bei lage- und bewegungsabhängigem Schwindel helfen. Symptome und Ursachen von Schwindel können sehr vielfältig sein. Aus diesem Grund erfolgt zu Beginn eine ausführliche Befragung und Untersuchung mit verschiedenen Tests. Aufgrund der Ergebnisse stellen wir ein individuelles Übungsprogramm zusammen und führen gezielte Behandlungen durch. Ausserdem zeigen wir Ihnen Strategien und Verhaltensmassnahmen für den Alltag. Ihre aktive Mitarbeit ist gefragt! Das regelmässige Durchführen der Übungen und Aufgaben trägt wesentlich zur Verbesserung der Problematik bei.

Gleichgewicht (Ratgeber Seite 19-32)

Bei vorhandenen Gleichgewichtsstörungen werden verschiedene standardisierte Tests durchgeführt, ausgewertet und ein individuell dosiertes Übungsprogramm zusammengestellt, das laufend gesteigert und angepasst wird. Durch tägliches Training kann das Gleichgewicht gut verbessert werden.

Gutartiger Lagerungsschwindel (Ratgeber Seite 33-43)

Im Innenohr befinden sich drei Bogengänge, welche die Bewegungen des Kopfes melden. Ausserhalb, in einem anderen Teil des Innenohrs, sind Steinchen (Otolithen) festgemacht. Diese können sich lösen und an einen falschen Ort, nämlich in einen Bogengang geraten. Dadurch stören sie das Gleichgewichtsorgan und lösen Schwindel aus. Der kurzzeitige Drehschwindel tritt v.a. beim Abliegen, Aufsitzen oder Drehen im Bett sowie bei Kopfbewegungen auf. Durch einen Test kann dies nachgewiesen und meist mit einem einmaligen Lagerungsmanöver beseitigt werden.
> Lagerungsmanöver für LINKEN hinteren Bogengang
> Lagerungsmanöver für RECHTEN hinteren Bogengang
> Lagerungsmanöver für LINKEN horizontalen Bogengang
> Lagerungsmanöver für RECHTEN horizontalen Bogengang

Vestibuläre Stimulation/Rehabilitation (Ratgeber Seite 44-62)

Störungen im Bereich des Gleichgewichtsorgans, des zugehörigen Nervs oder der Verarbeitung im Gehirn können Schwindel und ähnliche Symptome auslösen. Es handelt sich vor allem um Drehschwindel, der bei einer Bewegung auftritt und nach einigen Sekunden wieder vergeht. Durch individuell angepasste, wiederholte Bewegungen des Kopfes und/oder Körpers kann der Schwindel kontinuierlich verringert werden. Entscheidend ist, dass diese Bewegungen sorgfältig dosiert und mehrmals täglich durchgeführt werden. Oder es kann das bekannte und wirksame Übungsprogramm angewendet werden:
> Cawthorne Cooksey-Übungsprogramm
> Cawthorne and Cooksey programme d’exercices

Augenbewegungen (Ratgeber Seite 63-77)

Für ein ruhiges und klares Bild der Augen bei Bewegungen sorgen verschiedene Reflexe und Funktionen der Augenbewegungen. Unterschiedliche Ursachen können zu Schwindel oder visuellen Störungen führen wie z.B. unscharfes Sehen, Doppelbilder, das Nachlaufen von Bildern und Probleme beim Lesen, Zug- oder Autofahren bzw. Gehen durch einen Gang im Supermarkt etc. Mit Befragung und Tests suchen wir die Störungsart der Augensteuerung. Daraufhin wählen wir die für Sie geeigneten Übungen (z.B. Fokussieren, Fixieren, automatisches Nachstellen der Augen – Optokinetik, Verfolgen von Punkten etc.) zur Verbesserung der Augensteuerung.
> Optokinetisches Training
> Eye can learn

Spürsinn (Somatosensorik) (Ratgeber Seite 78-82)

Der Spürsinn der Füsse und Beine ist für die Erhaltung des Gleichgewichts unerlässlich. Dieser kann durch verschiedene Erkrankungen (z.B. Polyneuropathie) beeinträchtigt sein und dadurch Schwindel, Schwanken und Unsicherheitsgefühle auslösen. Die Stimulation und die Steigerung der Wahrnehmung insbesondere der Füsse – z.B. durch gezielte Übungen und Grifftechniken – vermindert diese Symptome.

Verwendung visueller Fixpunkte (visuelle Abhängigkeit) (Ratgeber Seite 83-91)

Die Verwendung visueller Fixpunkte, also das Fixieren von Punkten mit den Augen, kann Schwindel und Schwanken reduzieren und Sicherheit im Alltag geben. Im Dunkeln oder bei schnellen Bewegungen oder Drehungen ohne Fixpunkte kommt es aber zu Schwindel bis hin zum Verlust des Gleichgewichts und Stürzen. Visuelle Fixpunkte können anfangs zwar hilfreich sein, langfristig aber zu neuen Problemen führen. Ziel der Therapie ist es, diese visuellen Fixpunkte abzubauen und die Sicherheit beim Stehen und Gehen langfristig zu verbessern.

Halswirbelsäule (Ratgeber Seite 92-103)

In unserer täglichen Praxis treffen wir drei unterschiedliche Problembereiche der Halswirbelsäule im Zusammenhang mit Schwindel an:

  • Eine Überbeweglichkeit einzelner Wirbel führt beim Abliegen, Aufsitzen (v.a. nach längerer Pause), bei Kopfbewegungen usw. zu Schwindel und teilweise Übelkeit. Hier geht es darum, dass die Betroffenen lernen, die überbeweglichen Wirbelgelenke mit ihren tiefen Muskeln aktiv zu stabilisieren und ihre Haltung bei Alltagsaktivitäten zu kontrollieren. Steife Abschnitte der Brustwirbelsäule werden mobilisiert.
  • Schwindel kann aber auch durch Muskelverspannungen, blockierte Wirbelgelenke oder Abnutzungserscheinungen auftreten. Hier werden in der Therapie vor allem Muskeln und blockierte Wirbelgelenke gelöst.
  • Der Schwindel tritt in bestimmten Kopfpositionen auf. Grund dafür ist das Abknicken/Einengen von Blutgefässen oder ein Gefäss-Nerv-Kontakt.
  • Der Schwindel tritt nach einigen Sekunden in bestimmten Kopfpositionen auf. Auch als Folge anderer Schwindelursachen können Muskelverspannungen und ein steifer Nacken auftreten. Dies kann dadurch entstehen, dass Betroffene ihren Kopf nicht mehr drehen, um Schwindel zu vermeiden. Die Muskeln werden gelöst und die Betroffenen werden angeleitet, den Kopf wieder frei zu bewegen.

Blutdruck (orthostatischer Schwindel) (Ratgeber Seite 104-106)

Beim Aufstehen morgens oder nach einer Ruhezeit, nach dem Bücken usw. kann es zu schwindelähnlichen Symptomen wie „Schwarz-werden“ kommen. Die Massnahmen der Physiotherapie sind hier beschränkt. Aufgabe ist es, diese Schwindelform zu erkennen, geeignetes Verhalten (z.B. Gymnastik vor dem Aufstehen) zu instruieren oder die Betroffenen an die richtigen Fachpersonen weiterzuleiten.

Pacing (Dosierung im Alltag) (Ratgeber Seite 107-109)

Das Vermeiden von Aktivitäten hat negative Auswirkungen und kann den Schwindel verstärken. Bewegung ist sehr wichtig, um Schwindel zu reduzieren.
Andererseits können eine Überforderung und zu viele Reize zu einer starken Zunahme der Schwindelsymptome führen. Durch frühzeitige und sinnvoll gestaltete Pausen im Alltag wird erreicht, dass der Schwindel nicht zunimmt und ein zu grosses Ausmass annimmt.

Emotionale Beteiligung (Ratgeber Seite 110-118)

Gefühle wie Angst, sich ärgern, Auftregung oder Stress und andere psychische Prozesse können Schwindel verstärken oder auslösen. Er kann auch in bestimmten Situationen oder an bestimmten Orten auftreten. In diesem Fall lernen Patienten den Umgang mit bestimmten Situationen oder sich begleitet, langsam und selbstbestimmt in solche Situationen oder an Orte zu begeben. Zudem werden andere Fachpersonen einbezogen.
> Merkblatt Behandlung von Höhenschwindel
> Merkblatt Behandlung Schwindel an bestimmten Orten

Multifaktorieller Schwindel (Ratgeber Seite 119)

Häufig treten zwei oder mehrere der oben beschriebenen Symptome gemeinsam auf. Aufgabe der Therapie ist es, die Hauptsymptomgruppe herauszufinden und die allgemeine Mobilität zu fördern. Bei Sturzgefahr wird eine multifaktorielle Sturzrisikoabklärung durchgeführt.

Infos für Patienten

Im Zentrum der Schwindeltherapie stehen unsere Patienten mit ihren Zielen und Bedürfnissen zum Erreichen einer grösstmöglichen Lebensqualität. Die Therapie basiert auf den vom Patienten genannten Symptomen und Problemen.
Schwindel hat vielfältige Ursachen, so dass auch das Therapiekonzept auf viele Ansätze zurückgreift.
Dies erfordert besondere Kenntnisse sowohl zur Diagnostik als auch zur Auswahl der geeigneten therapeutischen Interventionen und deren Dosierung. Durch langjährige Erfahrung und stetige Weiterentwicklung von Kenntnissen und Fähigkeiten konnte Stefan Schädler ein evidenzbasiertes, weit umfassendes Behandlungskonzept erstellen.
Hypothesengesteuert werden anerkannte Tests durchgeführt, ausgewertet und im klinischen Denkprozess analysiert.
Der Schlüssel zum Erfolg ist die individuell angepasste Dosierung, die Förderung der Eigenkompetenz und das regelmässig aufbauende Training und Therapie. Der Erfolg der Therapie wird ständig mit Tests überprüft und angepasst.


IM GLEICHGEWICHT

Gleichgewichtsprobleme und  Schwindel sind ein häufig genanntes Symptom von Patienten beim Hausarzt oder im Spital. Dieses kann zu Einschränkungen in Alltagsaktivitäten und zu einer reduzierten Lebensqualität führen.

Zur Erhaltung des Gleichgewichts sind drei sensorische Systeme notwendig:

Diese sensorischen Informationen werden in verschiedenen Zentren des Gehirns verarbeitet. Zudem sind weitere Faktoren wichtig wie u.a.:

  • Kraft v.a. der Beine
  • Haltungsmuskulatur und Beweglichkeit
  • Koordination
  • Aufmerksamkeit
  • Herz-Kreislauf-System

Treten Störungen oder Erkrankungen in einem oder mehreren Systemen auf, kann es zu Gleichgewichtsstörungen und Schwindel kommen. Ebenso wie die Symptome sehr unterschiedlich sein können, sind auch die Ursachen (Erkrankungen) sehr vielfältig.

URSACHEN VON SCHWINDEL

Schwindel ist eine subjektive Empfindung einer Gleichgewichtsdysfunktion. Die Ursachen und Krankheiten für Schwindel sind sehr vielfältig. Sie können folgenden Bereichen zugeordnet werden:

  • Innenohr und/oder Nerv betreffend (vestibulär)
  • Zentrales Nervensystem
  • Herz-Kreislauf-System
  • Halswirbelsäule

Eine kurze Beschreibung der Ursachen (Krankheitsbilder) von Schwindel für Patienten finden Sie hier:

Ursachen (Krankheitsbilder) von Schwindel

THERAPIEANSÄTZE

Physiotherapeutische Behandlungen sind bei lage- und bewegungsabhängigem Schwindel erfolgreich und wissenschaftlich gut belegt.

Aufgrund der Komplexität können bei der Erkrankung eines Organs oder einer Funktion auch andere Funktionen beeinträchtigt werden. Deshalb hat sich eine funktions- und symptomorientierte Herangehensweise durch die Physiotherapie sehr bewährt. Die einzelnen Gruppen und Therapieansätze sind in folgendem Informationsblatt zusammengefasst:

Therapieansätze – Informationen für Patienten

Für die Therapie ist es eine grosse Hilfe, wenn vor dem ersten Termin ein Fragebogen ausgefüllt wird. Diesen finden Sie hier:

Fragebogen
Questionnaire (francais)
Questionario (italiano)

In der Therapie erfolgt zunächst eine ausführliche Befragung. Aufgrund der ersten Hypothese werden dann gezielt Tests durchgeführt. Auf der Basis der Testergebnisse stellen wir ein individuelles Übungsprogramm zusammen und führen gezielte Behandlungen durch. Ausserdem zeigen wir – wenn nötig – Strategien und Verhaltensmassnahmen für den Alltag. Die aktive Mitarbeit der Patienten ist unerlässlich. Das regelmässige Durchführen der Übungen und Aufgaben trägt wesentlich zur Verbesserung der Funktionen und Symptome bei.

THERAPEUTENLISTE

Therapeutinnen und Therapeuten, die sich auf dem Gebiet Gleichgewicht und Schwindel weitergebildet haben und über Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit Schwindel verfügen, haben sich auf einer Therapeutenliste eingetragen.

Hier geht es zur Therapeutenliste

SELBSTHILFEGRUPPEN

Hier finden Sie eine Zusammenstellung von Selbsthilfegruppen:

Selbsthilfegruppen