13 RCT’s wurden eingeschlossen. Es waren Patienten mit mässigem oder leichtem Schwindel. 9 Studien umfassten Patienten mit PPPD., 4 Studien mit funktionellem Schwindel. Die meisten Studien untersuchten jedoch die Auswirkungen einzelner Interventionen und nicht die multimodale interdisziplinäre Behandlung von Patienten mit PPPD.
Die Massnahmen konnten in vier Gruppen klassifiziert werden:
(1) psychotherapeutische Interventionen (kognitive Verhaltenstherapie, Patientenschulung),
(2) physiotherapeutische Interventionen/Training (vestibuläre Rehabilitation, optokinetische Stimulation),
(3) Stimulationsverfahren (Vagusnervstimulation, transkranielle Gleichstromstimulation)
(4) Geräteanwendung (visuelle Desensibilisierung mit personalisierten Brillen).
Mehrere einzelne Interventionen haben bei der Behandlung von Patienten mit PPPD Vorteile mit geringen bis mäßigen Effekten gezeigt. Es war jedoch nicht möglich, endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen, welche Intervention die größte Wirkung hatte. Mehr als zwei Sitzungen pro Woche mit einer Dauer von 30 Minuten über mindestens 4 Wochen können wirksamer sein. In Anbetracht der multifaktoriellen Pathophysiologie (d. h. übermäßige Wachsamkeitswahrnehmung von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen, maladaptive Gleichgewichtskontrolle und visuelle Abhängigkeit) und der Beobachtung der Auswirkungen angewandter Interventionen in Studien wird ein multimodaler Ansatz bei der Behandlung von Patienten mit PPPD dringend empfohlen. Der multimodale Ansatz umasst eine Kombination aus vestibulärer Rehabilitation und visueller Desensibilisierung, kognitiver Verhaltenstherapie einschließlich Patientenschulung und medikamentöser Unterstützung.
https://www.frontiersin.org/journals/neurology/articles/10.3389/fneur.2024.1426566/full